Erlebnisreiche Ufwind-Familienferien in Magliaso

 

Magliaso – ein magischer Name in den Ohren ganzer Generationen: Erinnerungen an Lager der »Jungen Kirche« mit Wanderungen, Rudern, Bibelarbeiten, Singen und Spiel (und nächtlichen Eskapaden). So hat die Heimstätte auch uns in den Süden gelockt. Grosszügig liegt das »Centro evangelico« weit draussen auf dem Delta der Magliasina am Luganersee. Natürlich hat Magliaso, so wie die JK-ler, sich auch angepasst und bietet heute neben zwei Jugendhäusern (in den alten Baracken) einen sehr angenehmen Hotelbetrieb, der für eine Woche unsere Gruppe von einunddreißig Personen aufnahm.

 

Unsere Jüngsten waren Emanuel (sechs Monate) und Marc (gut zwei Jahre). Am Sonntag feierten wir ‑ Jung und »Alt«, von sechs Monaten bis 55 Jahre ‑ einen Gottesdienst, wo ich die Geschichte vom Fischfang und der Berufung des Petrus erzählte. Dann nahmen es alle gemütlich: Sogar das Schwimmbecken war genug warm. Einige Mutige schwammen sogar im See! Als Volltreffer entpuppten sich die winzigen, ferngesteuerten Flugzeugmodelle, die ich beschafft und dank Hobbyerfahrung mit Aufwind und Aerodynamik flugtauglich gemacht hatte. Eine Herausforderung für die Kinder – aber auch für die Eltern, nicht nur die Väter: die Mütter Rahel H. und Eliane B. bewährten sich ebenfalls als Pilotinnen. Gelegentlich rückten wir aus zur Bergung nach einer Außenlandung auf einem Dach oder in einem Baum. Nach der Dämmerung trafen sich die Muntersten allabendlich im »Grotto« zu ausgedehnten Gesprächen über Gott und die Welt, Familie und Beruf.

 

Gut ausgeruht erreichte die Gruppe am frühen Montagmorgen mit dem Ponte-Tresa-Bähnchen Lugano und mit der Standseilbahn den Gipfel des San Salvatore. Auf dem Gruppenfoto waren fast alle dabei. Der lange, teils recht wilde Weg nach Morcote verlangte speziell von den Kindern viel. Über die steilen Treppen mit vielen hundert für Kinderbeine sehr hohen Stufen – die Kirchturmspitze von Morcote war zum Greifen nah, so steil ging es bergab – erreichten wir nach dreieinhalb Stunden glücklich Morcote. Kein Wunder, dass der von Karl B. ausgesuchte Gelataio bei unserer Ankunft das Geschäft des Tages machte. Und schon tutete das Schiff zur Heimfahrt. Im Centro begaben sich die Erwachsenen in geistig-geistliche Arbeit und erkundeten unter Leitung unserer Vikarin eine weitere von den Wasser- und Seegeschichten: Die Taufe Jesu und das Verhältnis von Johannes und Jesus. Am Dienstag führte ich in der Bibelarbeit in den Seewandel Jesu ein. Bei gutem Wetter wagten wir gegen Mittag den Kindern zuliebe einen kürzeren Spaziergang am Seeufer entlang rings um den Monte Caslano.

Am Mittwoch lockte der Markt in Luino. Ein aufkommender Sturm bereitete ihm leider ein jähes Ende. Dafür passte am Abend die Bibelarbeit mit Ariane Speidel-Bodmer: die Geschichte von der Stillung des Sturms. Ein weiterer Höhepunkt war am Donnerstag die Besichtigung des Abendmahlsgemäldes in Ponte Capriasca. Ein Schüler von Leonardo Da Vinci hat es wenige Jahre nach dem Meister kopiert. Berühmtheit erlangte es durch den Krimi »Sakrileg«, ganz unwissenschaftlich zwar, aber gespickt mit reißerischen Fiktionen. Danach gab's in Origlio Riesenpizzas und »Ausgang« in Lugano. Nach dem Znacht sangen alle mit grosser Begeisterung beim gewiss fast zweistündigen »Rundgesang« mit. Freitag sollte es nochmals gründlich regnen. So setzten wir kurzerhand den Film »Luther« aufs Programm, der dann auch noch einiges zu diskutieren und erläutern gab. Im Abendmahl mit Gross und Klein feierten wir unsere geistliche Gemeinschaft. Viel Spass hatten wir dann auch am Schlussabend mit Gesellschaftsspielen und Singen.

 

»Warum ist diese Woche so viel schneller vergangen als die Wochen davor«, klagte der siebenjährige Mattia. Ja, sie war, Gott sei Dank, ein grosser Gewinn für alle. Mit dabei waren diesmal die Familien Biedermann, Boha, Bosshard, Friedli, Haefelfinger,Wirth und Rissi. Dank dafür gebührt auch den Teilnehmenden, die so engagiert dabei waren, sei es bei den Expeditionen, in den täglichen Bibelarbeiten oder im Gespräch. Dank gebührt der Leitungscrew und den beiden »Nannies« Isabella und Tina , die absolut zuverlässig und fröhlich die Kinder betreuten, wenn die Grossen ihren Interessen nachgingen. Neben all den glücklichen Erinnerungen bewegt uns alle die Frage: Wohin soll es 2008 gehen?

Mathias Rissi, Pfarrer

 

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