Brigitte und Mathis stellen verschiedene Brote vor, die auf dem Tisch vorn liegen.

Sie weisen darauf hin, dass wir mit «Gib uns unser tägliches Brot» um viel mehr, als nur das Essen beten.

 

Das dunkle Pfünderli

steht für Alltag, Sparsamkeit und Bescheidenheit. Wenn es gut gemacht ist oder wenn wir wirklich hungrig sind, schmeckt auch das gewöhnlichste Brot gut. Die Mehrheit unseres Lebens besteht aus Alltag. Wir beten darum, dass wir ihn nicht nur grau sehen, sondern als Ort unserer Pflicht, die unserem Leben Sinn gibt; dass es uns gelingt, das Gewöhnliche mit Lebensfreude zu füllen.

 

Der Zopf

Ist das Brot des Sonntags. Er steht für Luxus, das Geniessen-Können: wir können und dürfen uns etwas Feines gönnen. Genuss, Freude und Lust laden unsere Batterien neu auf. Wir beten um unsere tägliche Freude.

 

Die Reiswaffel

erinnert daran, daß Reis ist das Grundnahrungsmittel für die Mehrheit der Menschen ist. Sie appelliert an unsere Verbundenheit mit den andern.

 

Selbstgebackenes Brot

steht für Familienleben und häusliche Gemeinschaft. Es ist schön, wenn sich jemand in einem Haushalt noch Zeit nimmt das Brot für die anderen selber zu. Es ist ein Zeichen für Kultur im Alltag, für ein gepflegtes Zuhause, für Liebe und Gemeinschaft. Wer allein lebt, wird kaum Brot backen. Wir beten um Zuneigung und Gemeinschaft, um Zeit und Sorgfalt füreinander.

 

Walliserbrot

ist ein sehr dauerhaft. Früher wurde im Wallis nur einmal pro Jahr gebacken. Richtig gelagert, hält sich dieses Brot ein Jahr lang. Darum steht es für Dauer und Zuverlässigkeit, für Vorsorge und Beständigkeit. Wir beten um Stabilität und Durchhaltevermögen.

 

Hartes Brot

Die meisten von uns haben als Kind gelernt, dass man Brot nicht wegwirft. Es gilt als heilig. Darum essen wir auch altes, hartes Brot. Ariane zitierte das Sprichwort: «Hartes Brot ist nicht hart, kein Brot ist hart». Aus Respekt werfen wir es nicht weg, sondern essen es auch dann noch, wenn es nicht mehr so gut schmeckt. Wir beten um Respekt gegenüber allen Geschöpfen und ihren Werken.

 

Gipfeli

Gipfeli gibt’s bei einem gemütlichen «Zmorge» zu Hause oder für eine etwas bessere Kaffeepause bei der Arbeit. Das tut dem Team gut. Man erzählt sich etwas über das Leben ausserhalb der Arbeit und kommt sich so näher. Auch am Arbeitsplatz sind wir nicht nur Berufsleute, sondern ganze Menschen. Wir beten um gute Beziehungen und Zwischenmenschlichkeit in der Arbeits- und Wirtschaftswelt.

 

Baguette

Wir freuen uns schon jetzt auf die Baguettes in den Familienferien in Frankreich. Das Pariserbrot steht für Ferien und den Kontakt mit fremden Kulturen, für Weltoffenheit und die Bereitschaft sich auf Neues einzulassen. Wir beten um Neugier auf Fremde und Offenheit für sie.

 

Pita-Brot/Brottasche

Das Pita-Brot steht für Abwechslung und Kreativität. Normalerweise ist Brot kalt. Pita-Brot aber wird oft warm gegessen. Das Brot erhält einen anderen Geschmack, wenn es leicht geröstet ist. Das Pita wird gerne mit feinen Dingen gefüllt – der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Wir beten um den Mut, die alten Geleise zu verlassen und Ungewohntes auszuprobieren.

 

Brotteig

Für jedes Brot muss zuerst ein Teig aus Mehl, Wasser und einem Enzym, das ihn zum Aufgehen bringt, geknetet werden. Das Brot wird um so besser, je geduldiger man knetet. Der Teig steht darum für Geduld, aber auch für Geschmeidigkeit und die Bereitschaft zu wachsen, aufzugehen. Jesus braucht den Teig als Symbol für das Reich Gottes: so wie der Sauerteig den ganzen Teig durchsäuert, so durchdringt und befruchtet das Himmelreich unser ganzes Leben und die ganze Welt. Wir beten um Geduld, Wachstum und Flexibilität. Wir beten um das Reich von Gott, der uns knetet, bis wir aufgehen.

 

Abendmahlsbrot

Zum Schluss das Brot des Abendmahls. Das Brot des Lebens, das uns mit Christus verbindet, das unsere Seelen weit und gesund macht. Wir beten darum, dass wir täglich Gottes Nähe erfahren dürfen.

 

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