Ufwind Ferienwoche 15.-22.- April 2006 im Château l'Hospitalet, La Clape, Narbonne

 

Samstag: In aller Frühe fuhren die meisten los.

Durch Regen und Sonne ging es weit in den Süden. Zu beneiden war Familie Biedermann, die mit dem TGV anreiste und ein französisches Auto mietete. Zum Nachtessen trafen die letzten glücklich ein. Vorerst grau und unfreundlich empfing uns das Château. Ein bißchen chaotisch war auch der Zimmerbezug. Wegen eines Wasserschadens sollten Rissis notfallmässig in einer Dachkammer untergebracht werden. Aber mit dem im Château offensichtlich schlafwandlerisch beherrschten Chaosmanagement kam schließlich alles gut heraus.

 

Am Ostermorgen sahen wir endlich richtig, wo wir waren: blauer Himmel, warme Sonne, dunkelgrüne Zypressen und ein gemütlicher Gutshof. Gleich nach dem Frühstück vergnügten wir uns mit dem österlichen Eiersuchen. Natürlich mußte ein erster Ausflug dem nahen Meeresstrand gelten. Gegen abend traf auch die Vikarin Maschi Roth ein. Im Familiengottesdienst vor dem Nachtessen wurde die Osterfreude mit der Emmaus-Geschichte, mit Liedern und einem herzlichen Abendmahl gefeiert.

 

Am Ostermontag zog es uns wie auch viele Franzosen in die Réserve Africaine, einen Safaripark bei Sigean. In fast freier Wildbahn aßen wir den mitgebrachten Mittagslunch in gemütlicher Runde. Auf der anschließenden Fahrt durch die verschiedenen "Reservate" pickten die Strauße bedrohlich an den Autoscheiben, schwarze Bären trotteten auf uns zu, und eine Löwenfamilie räkelte sich auf dem nahen Hügel.

 

Am Dienstag drangen wir in die malerische Burgfestung Carcassonne ein. Nach ausgedehnter Erkundung der mittelalterlichen Anlage - garniert mit bescheidenen Shoppingexzessen - zogen wir auf verschiedenen Wegen weiter, die einen ans Meer, die andern zum Zisterzienserkloster Fontfroide, dessen Kreuzgang ein Bijou ist.

 

Am Mittwoch waren wir bei Eugen und Ruth Klöti in ihrer Pension in Sérignan eingeladen. Auf dem Weg dorthin gab es eine kleine Wanderung an der berühmten Treppe der neun Schleusen und dem Canal du Midi entlang. In der Pension “La Cachette” erwartete uns schlaraffisches Essen, und die Kinder durften im makellosen Pool herumtollen. Die Heimfahrt führte uns durch eine camargue-ähnliche.Landschaft: eine weite karg bewachsene Ebene mit weidenden Pferden.

 

Nach dem schönen Tag unter der Obhut des Ehepaars Klöti waren wir gegen Abend zur Besichtigung des benachbarten Weingutes »Soleillat« eingeladen, dessen weite Rebenfelder sich neben unserer Schlossunterkunft erstrecken. Der Gutsteilhaber Herr Casanova führte uns in seiner ruhigen überzeugenden Art in die Geheimnisse der Oenologie ein. Eine Degustation einiger erlesener Tropfen rundete die Führung ab.

 

Am nächsten Morgen erfuhren wir beim Frühstück, dass jeden Donnerstag der grosse Markt in Narbonne stattfindet. Voller Vorfreude packten wir Kind und Kegel in die Autos und fuhren hin. Die farbenfrohen Stände säumten das Ufer des Kanals, und bald verloren wir einander im Getümmel aus den Augen. Der nächste Treffpunkt war um 14 Uhr in der Kathedrale, wo wir uns in einer Seitenkapelle versammelten und das vierstimmige fröhliche Lied ”He is king of kings” sangen. Lange studierten wir ein altes beschädigtes Relief, wo die Hölle als Schlund dargestellt ist, in dem in einem grossen Feuertopf die Verdammten brutzeln. Der im Turm gelegene grosse Tresorraum mit gewölbtem Dach bot ein verblüffendes akustisches Phänomen. Wenn man in einer Ecke leise flüsterte, hörte der andere in der gegenüberliegenden Ecke jedes Wort, wie wenn es ganz nahe aus der Mauer gesprochen würde! Den Nachmittag verbrachten wir am windigen Strand beim malerischen Städtchen Gruisson. Die beiden «Kindermädchen» Nathalie und Maria sammelten hier die prächtigsten Muscheln.

 

Am Freitag war schon der letzte Tag angebrochen!  Zur Feier des Abschlusses spielten wir nach dem Morgenessen mit den Kindern «Räuber und Police»: alle Kinder gegen die Erwachsenen. Besonders lustig für alle war es, wie Pfr. Rissi als Räuber es immer wieder verstand, alle Polizisten an der Nase herum zu führen! Der Nachmittag war frei: die einen gingen nochmals auf Shoppingtour, andere mieteten ein Surfbrett oder gingen nach Gruisson frische Austern essen. Vor dem Nachtessen versammelte sich jung und alt zum gemeinsamen Singen und Spielen. Und am Samstagmorgen galt es dann endgültig, Abschied zu nehmen voneinander und vom Chalet Hospitalet.

 

Es war eine sehr gehaltvolle Woche gewesen. Nicht nur hatte man viel Interessantes gesehen, viel Schönes  in der Gemeinschaft erlebt, viel Kulinarisches kennengelernt, sondern es hatte auch täglich nachhaltige geistliche Nahrung gegeben. Jeden Morgen wurde ein Gleichnis, in dem Wein oder ein Festessen eine Rolle spielt, ausgelegt und miteinander diskutiert. Manchmal zog sich ein Thema über den ganzen Tag hin, und es wurden immer wieder nachdenkliche oder fröhliche Bemerkungen gemacht dazu.

Alle waren sich einig: das Ganze ist und bleibt eine gute Sache, und dem Ehepaar Mathis und Ursula Rissi gebührt ein Riesen-Dankeschön für die umsichtige Organisation!

 

Maschi Roth, Vikarin

 

Bericht von der Familienferienwoche 2005 in Cap Wörth (Kärnten)

 

Ufwind - Gemeindeaufbau der Evangelisch-reformierten Kirchgemeinde Meilen

 

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